Leseförderung

Förderung der Lesekompetenz

Lesen ist ein großes Wunder.
Was hast du vor dir, wenn du ein Buch aufschlägst?
Kleine, schwarze Zeichen auf hellem Grund.
Du siehst sie an und sie verwandeln sich in klingende Worte, die erzählen, schildern, belehren.
Marie von Ebner-Eschenbach

Was bedeutet Lesekompetenz?

Die Lesekompetenz setzt sich aus zwei wichtigen Bausteinen zusammen: der Leseflüssigkeit (Lesefertigkeit) und dem Leseverstehen (Lesefähigkeit = sinnentnehmendes Lesen).

Ein Leseverstehen ist jedoch nur möglich, wenn die Leseflüssigkeit ausreichend genug ausgeprägt ist. Jedoch kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass ein Kind einen Text automatisch auch inhaltlich erfasst, wenn es ihn entsprechend flüssig lesen kann. Auch das Leseverstehen muss mit Hilfe von Strategien erlernt werden.

Warum ist Lesekompetenz so wichtig?

Der Lesekompetenz kommt in unserer heutigen, digitalisierten Welt eine große Bedeutung zu. Immer wieder müssen wir in unserem Beruf und im Alltag Informationen aus Texten entnehmen.

Auch in der Schule spielt das Lesen in allen Fächern eine große Rolle, da das Kind im Unterricht, bei Übungen, Proben oder Hausaufgaben das Geschriebene stets verstehen muss. Die vorhandene Lesekompetenz wirkt sich dadurch nicht nur positiv oder negativ auf die Leistungen im Fach Deutsch aus, sondern auch auf die Leistungen in den anderen Fächern.

Erwerb von Lesekompetenz

Während seiner Schulzeit erlernt ein Kind verschiedene Lesefertigkeiten und -strategien, so dass es am Ende seiner Schullaufbahn idealerweise über eine gute Lesekompetenz verfügt. In der Grundschule wird in der 1. und 2. Klasse vor allem die Leseflüssigkeit trainiert, während in der 3. und 4. Klasse der Schwerpunkt auf dem Erwerb basaler Lesestrategien liegt. Der Vergleich mit dem Turm macht sehr deutlich, wie wichtig es ist, dass die Leseflüssigkeit gut trainiert und ausgebildet wird. Denn wenn dieser Grundstein nicht stark genug oder schief ist, bricht der ganze Turm zusammen, sprich das sinnentnehmende Lesen wird Probleme bereiten.

Die Ausbildung der Leseflüssigkeit benötigt viel Zeit und Übung. Das Üben in der Schule reicht dafür leider nicht aus. Ihr Kind lernt in der Schule das Lesen, damit es aber zu einem guten Leser wird, ist es von großer Bedeutung, dass Sie mit Ihrem Kind zu Hause täglich das Lesen üben.

Förderung der Lesekompetenz an unserer Schule

An unserer Schule erfolgt die Förderung der Lesekompetenz auf vielseitige Art und Weise:

  • tägliche (oftmals auch spielerische) Leseübungen im Unterricht
  • Bildung von Lesepaten
  • Vermittlung von Lesestrategien (vor, während und nach dem Lesen) ab der 1. Klasse
  • Teilnahme am Projekt FiLBY (Fachintegrierte Leseförderung Bayern)
  • abwechslungsreiche Methoden bei Leseübungen:
    • Lautlesetandems
    • Lesespurgeschichten
    • Lesekonferenzen
    • Lösung von Leselogicals
    • Buchvorstellungen (tw. mit Darstellung „Buch in der Box“ und Plakaten)
    • Klassenlektüren (mit Gestaltung einer Leserolle)
    • Buch des Monats
    • Lesereaktionsspiele
    • Nutzung von Leseübungspässen
  • zahlreiche Wege der Förderung der Lesemotivation:
    • wöchentlicher Besuch der Schulbücherei
    • Klassenbücherei mit Leseecke
    • tägliches Vorlesen in der Klasse
    • Vorlesepausen
    • jährlicher Vorlesetag mit Bücherflohmarkt
    • Schülerzugänge bei Antolin
    • Durchführung von Lesenächten
    • Besuch und Übernachtung in der Rosenheimer Bücherei
    • Ausleihe von Bücherkisten der Stadtbücherei Rosenheim
    • Jährlicher Besuch der Buchhandlung Herzog in Wasserburg
    • Autorenlesungen

So können Sie zu Hause die Lesekompetenz Ihres Kindes fördern

Wie bereits erwähnt ist es von besonders großer Bedeutung, dass Sie mit Ihrem Kind zu Hause zusätzlich das Lesen üben. Denn nur wenn Ihr Kind merkt, dass es beim Lesen besser wird und es ihm zunehmend leichter fällt, wird es Spaß daran haben und auch von sich aus lesen wollen.

Tipps für die häusliche Leseübung

  • tägliche feste Leseübungszeiten (z.B. vor dem Schlafengehen)
  • abwechselnd lesen (1 Seite liest das Kind, 2 Seiten liest der Erwachsene)
  • Fragen zum vorgelesenen Text stellen
  • Lautleseverfahren (gleichzeitig den Text im gleichen Tempo laut lesen)
  • feste Lesezeiten, in welchen die ganze Familie liest (Zeitung, Buch, Bilderbuch, Comic, …)
  • Lesebrettspiele
  • Bearbeitung von Antolin
  • Apps mit Leseübungen

Förderung der Lesemotivation

  • gemeinsamer Besuch der Bücherei
  • neue Bücher auf Flohmärkten erwerben
  • gemütliche Ecke für die Leseübungen suchen (evtl. unter der Decke mit Taschenlampe)
  • Belohnungssystem überlegen (Bsp: Für 10 x 10 Minuten lesen gibt es einen Sticker)

Bildquelle: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München; www.isb.bayern.de

Bildquelle: PP-Präsentationen „Initiative Lesen Bayern“ der zuständigen Lesebeauftragen des Schulamts Rosenheim: Veronika Graf, Juliane Jäger, Elli Schwenke